- Schwarze Raucher
- Schwarze Raucher,englisch Black Smokers [blæk 'sməʊkəz], Hot Smokers [hɔt -], Hot Vents [- vents], untermeerische hydrothermale Quellen, aus denen schwefelwasserstoffhaltiges Wasser mit Temperaturen von mehr als 350 ºC aufsteigt. Dabei handelt es sich um Meerwasser, das in den Meeresboden eingedrungen ist und Minerale gelöst hat, die bei der Abkühlung durch den Kontakt mit dem kalten Meerwasser der Umgebung als schwarze, hauptsächlich sulfidische Partikel ausfallen. Der Niederschlag bildet schornsteinartige Schlote und flächenhafte Ablagerungen, die zur Entstehung von Erzlagerstätten führen (Eisen-, Zink-, Kupfer-, Kobalt-, Nickel-, Cadmium- u. a. Erzminerale, auch Manganknollen). Das aus den Schloten austretende heiße Wasser ist v. a. durch Eisensulfide schwarz gefärbt. Bei geringeren Temperaturen (30-330 ºC) des im Meeresboden zirkulierenden Wassers entsteht ein weißer Niederschlag, v. a. aus Bariumsulfat (»Weiße Raucher«). Warmwasserquellen von unter 30 ºC sind weniger spektakulär, sie bilden aber die Lebensgrundlage ganz besonderer Ökosysteme, die nicht auf der Primärproduktion durch Photosynthese, sondern auf der Oxidation von Sulfiden durch Bakterien beruhen (Chemosynthese). Von den Bakterien leben Röhrenwürmer, Muscheln, Krebstiere, Quallen, Schnecken, Seeanemonen u. a. Wirbellose, zum Teil durch Symbiose. Hydrothermale Quellen sind besonders am Mittelozeanischen Rücken verbreitet und tragen zu etwa 25 % des Wärmeflusses durch die Erdoberfläche bei. Sie beeinflussen auch wesentlich die chemische Zusammensetzung des Meerwassers. Ähnliche hydrothermale Aktivitäten und Erzlagerstätten sind auch von den Ophiolithen bekannt.J. Cone: Fire under the sea (New York 1991).
Universal-Lexikon. 2012.